Exper­ten­wis­sen: Die fünf wich­tigs­ten Fra­gen, die Sie Ihrem Züch­ter stel­len sollten

Exper­ten­wis­sen: Die fünf wich­tigs­ten Fra­gen, die Sie Ihrem Züch­ter stel­len sollten

Die ers­ten Lebens­wo­chen eines Hun­des haben eine ganz beson­de­re Bedeu­tung für sein spä­te­res Leben. Wir spre­chen hier von prä­gungs­ähn­li­chen Pha­sen, deren Zeit­fens­ter genutzt wer­den müs­sen, um gute Vor­aus­set­zun­gen für ein siche­res und glück­li­ches Hun­de­le­ben zu schaf­fen. Es ist des­halb wich­tig, dass Sie sich gut dar­über infor­mie­ren, wie die Kin­der­stu­be Ihres zukünf­ti­gen Fami­li­en­mit­glie­des aus­sieht, und wel­che Mög­lich­kei­ten Ihr Züch­ter schafft, damit seine Wel­pen einen guten Start ins Leben haben.

1. Hat die Mut­ter­hün­din die Mög­lich­keit, viel Zeit mit ihren Wel­pen zu verbringen?

Die Mut­ter­hün­din hat nicht nur die wich­ti­ge Auf­ga­be, ihre Wel­pen zu säu­gen und zu pfle­gen, sie erzieht sie auch und prägt ihr Ver­hal­ten durch ihr eige­nes Ver­hal­ten. Eine ent­spann­te und sou­ve­rä­ne Mut­ter­hün­din, die ihre Wel­pen spie­le­risch immer wie­der moti­viert, mit Ihnen gemein­sam das Ter­rain erkun­det, aber auch klare Gren­zen setzt, legt damit den Grund­stein für ein gesun­des Hun­de­ver­hal­ten. Der häu­fi­ge, noch bes­ser freie Zugang zu den Wel­pen, ist dabei eben­so wich­tig, wie eine Rück­zugs­mög­lich­keit für die Hün­din, damit sie sich aus­rei­chend aus­ru­hen kann.

2. Haben die Wel­pen die Mög­lich­keit, Men­schen unter­schied­li­chen Alters, auch Kin­der unter­schied­li­chen Alters, ken­nen zu lernen?

In den ers­ten 5-8 Lebens­wo­chen ent­schei­det sich, wer Sozi­al­part­ner sein kann. Lernt der klei­ne Hund in die­ser Zeit viele unter­schied­li­che Men­schen ken­nen, mög­lichst vom Säug­ling bis zum Seni­or, geben wir ihm damit die Chan­ce, zu allen Men­schen ein ver­trau­ens­vol­les Ver­hält­nis auf­zu­bau­en. Das Feh­len aus­rei­chen­der Kon­tak­te zu Kin­dern und Erwach­se­nen, in die­ser ent­schei­den­den Ent­wick­lungs­pha­se, kann zu dau­er­haf­ten Pro­ble­men­des Hun­des im Kon­takt zu Men­schen führen.

3. Kön­nen die Wel­pen den Bereich, in dem sie schla­fen und spie­len, ver­las­sen, um sich zu lösen?

Hunde haben das Bedürf­nis, ihren engs­ten Heim­be­zirk sau­ber zu hal­ten. Gibt man dem klei­nen Wel­pen bereits früh die Chan­ce, sich von dem Platz, an dem geschla­fen und gespielt wird, zu ent­fer­nen, um sich zu lösen, wird er dies zuneh­mend gezielt tun. Hat er die Mög­lich­keit nicht, wird er wahr­schein­lich auch in sei­nem neuen Heim lange brau­chen, um zu ver­ste­hen, dass er sich nicht im engs­ten Heim­be­zirk lösen muss.

4. Wo wer­den die Wel­pen gehalten?

Zieht ihr Welpe bei Ihnen ein, wird er mit Ihnen zusam­men in ihrer Woh­nung oder ihrem Haus leben. Er wird mit den vie­len Rei­zen, die der All­tag mit sich bringt, kon­fron­tiert wer­den. Eine idea­le Vor­aus­set­zung für das Leben mit Ihnen wäre es, wenn der klei­ne Hund vie­les von dem bereits in sei­ner Zeit beim Züch­ter als selbst­ver­ständ­li­chen All­tag erle­ben durf­te.
Haben die Wel­pen auch Zugang zu Außen­be­rei­chen? Ken­nen sie bereits unter­schied­li­che Unter­grün­de und Ein­drü­cke, die sie nur außer­halb eines Gebäu­des erle­ben können?

5. Haben die Wel­pen die Mög­lich­keit, bereits ver­schie­de­ne Umwelt­rei­ze ken­nen zu lernen?

In der drit­ten Lebens­wo­che wird es in der Wurf­kis­te tur­bu­lent. Augen und Ohren sind nun geöff­net und der klei­ne Welpe kann die Welt mit all sei­nen Sin­nen wahr­neh­men. Die beleb­te und unbe­leb­te Umwelt wird erkun­det. Die Inter­ak­tio­nen mit den Sozi­al­part­nern wer­den von Tag zu Tag inten­si­ver. Akus­ti­sche, opti­sche oder tak­ti­le Reiz­quel­len wer­den wahr­ge­nom­men und in ihrer indi­vi­du­el­len Bedeu­tung abge­spei­chert. Ideal ist es, wenn der klei­ne Hund in die­ser Zeit bereits die Mög­lich­keit hat, viele Reize als „unge­fähr­lich“ abzu­spei­chern. Eine sehr reiz­ar­me Umge­bung ist eben­so wenig för­der­lich für die Ent­wick­lung des Wel­pen, wie zu viele Reize und Aktionen.