Unsere Assistenzhunde werden nicht auf die „normale“ Art ausgebildet. Sie kommen optimaler Weise bereits als Welpe in der Familie an und wachsen dort als Sozialpartner in ihre Aufgabe hinein: Hundegerecht und mit einem altersgemäßen Ausbildungs- und Stresslevel. Assistenzhunde sind aus unserer Sicht keine medizinischen Hilfsmittel. Sie sind hochsoziale und empathische Lebewesen, deren Wohler-gehen im Einsatz unsere oberste Priorität haben sollte. In unserer Ausbildung achten wir stets sowohl auf die Gesundheit des Hundes, als auch auf die Dynamik innerhalb der Familie.
Unsere Ausbildung basiert auf über 50 Jahren Erfahrung im Bereich des Hundetrainings und auf über 45 Jahre der Tiergestützten Intervention mit Kindern. Wir arbeiten stets sehr eng mit führenden Verhaltensforschern, Ärzten und Trainern, sowohl für Hunde als auch für Menschen, zusammen und bilden uns laufend fort. Nur so können wir unseren Teams zu jeder Zeit den aktuellen Stand der Ausbidung und aller erforderlichen Bildungselemente nahe bringen.
In den vergangenen 20 Jahren haben wir die wichtigsten Elemente für die erfolgreiche Ausbildung eines Assistenzhundes herausgearbeitet. Bei uns wird nicht nur der Hund ausgebildet, sondern vor allen Dingen sein Mensch. In schönstem Ambiente auf unserem Bergerhof bieten wir neben einem breit aufgestellten Hundeschulprogramm speziell zugeschnittene Ausbildungsmodule und eine Ausbildung in vier aufeinander basierenden Ausbildungsstufen an:
Theorie & Praxis u.a. zu den Themen: Verhaltensbeobachtung, Entwicklung, Erziehung, Alltagsgewöhnung in unterschiedlicher Umgebung, soziale Kompetenzen, körperliche & mentale Gesundheit, artgerechte Auslastung & Beschäftigungsmöglichkeiten, Anzeigeverhalten, Lernverhalten u.w.
In Einzelgesprächen und Gruppen, sowie digital: Training zu Hause und auf dem Bergerhof, regelm. Feedback, Intensivtrainingstage, Themenworkshops, Coaching- & Achtsamkeitsmodule, regelm. Austausch mit anderen Eltern & Betroffenen, Trainingsmodule für Kinder, Auszeiten & Trainingsmöglichkeiten für die Hunde u.v.m.
Die einzelnen Ausbildungsstufen werden jeweils mit einer praktischen und theoretischen Prüfung bei uns abgeschlossen und mit einem Zertifikat bestätigt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung haben wir weiterhin regelmäßig persönlichen Kontakt. So können wir im gemeinsamen Austausch den Status quo besprechen und gemeinsam reflektieren, ob das Team gut zurecht kommt oder in bestimmten Situationen Unterstützung benötigt. Auch den Austausch mit neuen, weniger erfahrenen Teams fördern wir gerne – es liegt uns am Herzen, dass unsere Teams auch voneinander lernen.
Neben verschiedenen Krankheitsbildern, wie z.B. Narkolepsie, MS, Diabetes, Migräne, PTBS oder anderen psychischen Erkrankungen, konnten wir besonders in den unterschiedlichen Bereichen und Erscheinungsformen der Epilepsie bei Kindern und Jugendlichen einen großen Erfahrungsschatz in der Ausbildung spezieller Assistenzhunde gewinnen. Im Laufe der Jahre haben wir über 50 Epilepsiehundeteams in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgebildet. Viele Neurologen, Haus- und Kinderärzte unterstützen unsere Teams sehr bei der Ausbildung und nehmen zunehmend das Anzeigeverhalten der Hunde als Faktor in Diagnostik und Behandlung auf.
Durch den Einsatz der Hunde konnten wir eine beachtliche Reduzierung im Einsatz von Notfallmedikamenten, in der Häufigkeit, Stärke und vor allem auch in der Dauer epileptischer Anfälle erreichen. Zudem konnte durch das verlässliche Warnen und Entwarnen durch den Epilepsiehund eine enorme psychische Entlastung der kleinen und großen Patienten sowie ihrer Betreuungspersonen erreicht werden. Hierdurch verschiebt sich der Fokus weg von der Erkrankung und hin zur Wahrnehmung des besonderen Hundes, was eine merkliche Steigerung der Lebensqualität der Betroffenen bedeutet.