Kind und Hund

Kin­der­trai­ning

Kund und Hund – Traum­team oder Alptraum?

Kin­der und Hunde zie­hen ein­an­der oft magisch an. Ihre Bezie­hung liegt auf einer Ebene, die uns Erwach­se­nen zum Teil ver­lo­ren gegan­gen ist. Kind und Hund – eine Bezie­hung, die aus päd­ago­gi­scher Sicht betrach­tet, beson­ders wert­voll für die Ent­wick­lung eines Kin­des sein kann, exis­ten­zi­el­le Erfah­run­gen vermittelt. 

Diver­se Stu­di­en bele­gen, dass der Umgang mit Hun­den die Ent­wick­lung von Kin­dern und Jugend­li­chen im emo­tio­na­len, sozia­len und kogni­ti­ven Bereich beson­ders posi­tiv beein­flusst. Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein, Selbst­stän­dig­keit und Selbst­wert­ge­fühl wer­den eben­so geför­dert wie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit, Beob­ach­tungs­fä­hig­keit oder Ein­füh­lungs­ver­mö­gen. So ganz neben­bei trägt der Vier­bei­ner auch noch zur emo­tio­na­len Aus­ge­gli­chen­heit von Kin­dern und Jugend­li­chen bei, denn als gedul­di­ger Zuhö­rer, Spiel­ka­me­rad und Freund in schwie­ri­gen Lebens­si­tua­tio­nen gibt er Nähe und Zuwendung.

Kin­der wün­schen sich Hunde wie Boo­mer, Beet­ho­ven oder Poli­zei­hund Rex. Dass diese Hunde Mär­chen­fi­gu­ren sind und der Film kein „nor­ma­les“ Hun­de­ver­hal­ten wider­spie­gelt wis­sen sie nicht. Beide, Kin­der und Hunde, müs­sen ler­nen, ein­an­der zu ver­ste­hen, mit­ein­an­der umzu­ge­hen! Dies ist mir in mei­ner Arbeit ein beson­de­res Anlie­gen. Des­halb ver­su­che ich den Kids inspe­zi­ell auf sie abge­stimm­ten Kur­sen viel theo­re­ti­sches Wis­sen über das Ver­hal­ten ihrer Vier­bei­ner zu ver­mit­teln, beob­ach­te mit ihnen hundli­che Inter­ak­tio­nen und erar­bei­te, wie ihr eige­nes Agie­ren auf den Hund wirkt, wel­che Fol­gen es haben kann. 

Eben­so wird aktiv mit den eige­nen Hun­den gear­bei­tet, gege­be­nen­falls auch eine Prü­fung abge­legt (Juni­or Begleit­hun­de­prü­fung). Neben den „nor­ma­len“ All­tags­übun­gen brin­gen die Kin­der ihren Hun­den das eine oder ande­re Kunst­stück bei, ein Posi­tiv­erleb­nis für beide – Kind und Hund! Meist sind die Kin­der sehr kon­zen­triert und begeis­tert bei der Sache, begrei­fen Zusam­men­hän­ge in der Kom­mu­ni­ka­ti­on Mensch-Hund sehr schnell und sind nicht nur wil­lens son­dern durch­aus auch in der Lage, das Gelern­te umzusetzen. 

Eine bes­se­re Unfall­prä­ven­ti­on ist kaum denk­bar! Die meis­ten Unfäl­le mit Kin­dern und Hun­den ereig­nen sich näm­lich im direk­ten Umfeld des Kin­des, mit dem eige­nen Fami­li­en­hund, mit dem Hund von Nach­barn oder Freun­den, Hunde also, die dem Kind eigent­lich wohl bekannt sind. Hin­ter­fragt man die Ursa­che sol­cher Zwi­schen­fäl­le, wird meist sehr schnell klar, dass fast immer ein man­geln­des Ver­ständ­nis des Tier­ver­hal­tens und somit ein fal­sches Ver­hal­ten des Men­schen Aus­lö­ser sind, gege­be­nen­falls auch eine man­gel­haf­te Prä­gung des Hun­des auf Kin­der wäh­rend sei­ner Welpenzeit.

„Damit Mensch und Hund ein­an­der verstehen…“

ist mein Motto – das Ziel mei­ner Arbeit. Und die­ses Ver­ste­hen fängt beim Kind und beim Wel­pen an! Die Kin­der von heute sind die Hun­de­hal­ter von mor­gen, und ich hoffe, dass sie den Hund wie­der bes­ser ver­ste­hen werden!