09 Mrz Expertenwissen: Die fünf wichtigsten Fragen, die Sie Ihrem Züchter stellen sollten
Die ersten Lebenswochen eines Hundes haben eine ganz besondere Bedeutung für sein späteres Leben. Wir sprechen hier von prägungsähnlichen Phasen, deren Zeitfenster genutzt werden müssen, um gute Voraussetzungen für ein sicheres und glückliches Hundeleben zu schaffen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie sich gut darüber informieren, wie die Kinderstube Ihres zukünftigen Familienmitgliedes aussieht, und welche Möglichkeiten Ihr Züchter schafft, damit seine Welpen einen guten Start ins Leben haben.
1. Hat die Mutterhündin die Möglichkeit, viel Zeit mit ihren Welpen zu verbringen?
Die Mutterhündin hat nicht nur die wichtige Aufgabe, ihre Welpen zu säugen und zu pflegen, sie erzieht sie auch und prägt ihr Verhalten durch ihr eigenes Verhalten. Eine entspannte und souveräne Mutterhündin, die ihre Welpen spielerisch immer wieder motiviert, mit Ihnen gemeinsam das Terrain erkundet, aber auch klare Grenzen setzt, legt damit den Grundstein für ein gesundes Hundeverhalten. Der häufige, noch besser freie Zugang zu den Welpen, ist dabei ebenso wichtig, wie eine Rückzugsmöglichkeit für die Hündin, damit sie sich ausreichend ausruhen kann.
2. Haben die Welpen die Möglichkeit, Menschen unterschiedlichen Alters, auch Kinder unterschiedlichen Alters, kennen zu lernen?
In den ersten 5-8 Lebenswochen entscheidet sich, wer Sozialpartner sein kann. Lernt der kleine Hund in dieser Zeit viele unterschiedliche Menschen kennen, möglichst vom Säugling bis zum Senior, geben wir ihm damit die Chance, zu allen Menschen ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen. Das Fehlen ausreichender Kontakte zu Kindern und Erwachsenen, in dieser entscheidenden Entwicklungsphase, kann zu dauerhaften Problemendes Hundes im Kontakt zu Menschen führen.
3. Können die Welpen den Bereich, in dem sie schlafen und spielen, verlassen, um sich zu lösen?
Hunde haben das Bedürfnis, ihren engsten Heimbezirk sauber zu halten. Gibt man dem kleinen Welpen bereits früh die Chance, sich von dem Platz, an dem geschlafen und gespielt wird, zu entfernen, um sich zu lösen, wird er dies zunehmend gezielt tun. Hat er die Möglichkeit nicht, wird er wahrscheinlich auch in seinem neuen Heim lange brauchen, um zu verstehen, dass er sich nicht im engsten Heimbezirk lösen muss.
4. Wo werden die Welpen gehalten?
Zieht ihr Welpe bei Ihnen ein, wird er mit Ihnen zusammen in ihrer Wohnung oder ihrem Haus leben. Er wird mit den vielen Reizen, die der Alltag mit sich bringt, konfrontiert werden. Eine ideale Voraussetzung für das Leben mit Ihnen wäre es, wenn der kleine Hund vieles von dem bereits in seiner Zeit beim Züchter als selbstverständlichen Alltag erleben durfte.
Haben die Welpen auch Zugang zu Außenbereichen? Kennen sie bereits unterschiedliche Untergründe und Eindrücke, die sie nur außerhalb eines Gebäudes erleben können?
5. Haben die Welpen die Möglichkeit, bereits verschiedene Umweltreize kennen zu lernen?
In der dritten Lebenswoche wird es in der Wurfkiste turbulent. Augen und Ohren sind nun geöffnet und der kleine Welpe kann die Welt mit all seinen Sinnen wahrnehmen. Die belebte und unbelebte Umwelt wird erkundet. Die Interaktionen mit den Sozialpartnern werden von Tag zu Tag intensiver. Akustische, optische oder taktile Reizquellen werden wahrgenommen und in ihrer individuellen Bedeutung abgespeichert. Ideal ist es, wenn der kleine Hund in dieser Zeit bereits die Möglichkeit hat, viele Reize als „ungefährlich“ abzuspeichern. Eine sehr reizarme Umgebung ist ebenso wenig förderlich für die Entwicklung des Welpen, wie zu viele Reize und Aktionen.